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Xenobot als lebende Roboter

Nach einem Bericht des ORF bauen Forscher lebendige Roboter und beschreiten so einen völlig neuen Weg in der Robotik, denn die Roboter, bestehend aus Froschzellen, können sich selbständig bewegen. Dabei haben  Kriegman et al. (2020) die bisher übliche Strategie bei der Enwicklung von Robotern auf den Kopf gestellt, denn während man sich in der Roboterforschung bisher von der Natur inspirieren ließ und Eigenschaften von Lebewesen mit Kunststoffen und Mikrochips nachgebaut hat, bedient man sich hier an den Baustoffen in der Natur und absolviert die Evolution in einem Supercomputer.

Diese Wesen sind lebendige, programmierbare Organismen, wobei der Organismus aus zwei Arten von Zellen, nämlich aus Haut- und Herzmuskelzellen des Krallenfrosches Xenopus laevis, besteht. Die Anatomie dieser Xenobots stammt aus dem Supercomputer und ist Ergebnis von Simulationen nach dem Evolutionsprinzip, der Körper ist feinmechanische Handarbeit. Aus einem Froschembryo gewonnene Stammzellen werden nach ihrer Differenzierung zunächst zu einer Kugel vereinigt, dann per Mikroskalpell zurechtgeschnitzt und schließlich durch chemische Behandlung an der Teilung gehindert. Die Xenobots können sich mit Hilfe von Kontraktionen der Muskelzellen selbständig in der Petrischale fortbewegen, mit bestimmten Bauplänen ist es sogar möglich, kleine Objekte zu transportieren, wobei diese lebenden Roboter tage- bis wochenlang ohne Nahrung überleben können.

Literatur

Kriegman, Sam, Blackiston, Douglas, Levin, Michael & Bongard, Josh (2020). A scalable pipeline for designing reconfigurable organisms. Proceedings of the National Academy of Sciences, doi:10.1073/pnas.1910837117.
https://science.orf.at/stories/2997123 (20-01-14)


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