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Cobot

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Ein Cobot ist ein kollaborativer Roboter, der speziell dafür entwickelt wurde, sicher und effektiv mit Menschen zusammenzuarbeiten. Im Gegensatz zu traditionellen Industrierobotern, die typischerweise in abgesperrten Bereichen arbeiten und von Menschen ferngehalten werden müssen, können Cobots sicher in der Nähe von Menschen arbeiten, ohne dass dabei ein Risiko für Verletzungen besteht. Die rasanten Fortschritte bei der Entwicklung von Sensoren, Bildverarbeitungstechnologien und intelligenten Greifern machen es möglich, dass Roboter in Echtzeit auf Veränderungen in ihrer Umgebung reagieren, um so sicher an der Seite von Menschen zu arbeiten.

Cobots sind mit fortschrittlichen Sensoren und Technologien ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, ihre Umgebung und die Bewegungen von Menschen in der Nähe zu erkennen. Sie können auch programmiert werden, um bestimmte Aufgaben auszuführen, wie z.B. die Montage von Teilen, die Verpackung von Produkten oder die Durchführung von Inspektionsaufgaben. Da Cobots in der Lage sind, gemeinsam mit Menschen zu arbeiten, können sie die Effizienz und Produktivität in vielen industriellen Anwendungen steigern und gleichzeitig das Risiko von Verletzungen oder Unfällen verringern. Cobots bringen oft eine Entlastung bei riskanten oder anspruchsvollen Tätigkeiten, etwa die Handhabung scharfkantiger Werkstücke oder gesundheitsgefährdender Stoffe. Das Unfallrisiko für den Menschen wird durch Cobots somit entscheidend minimiert.

Cobots bieten niedrige Investitionskosten und einen schnellen Return on Investment, was sie attraktiver macht als traditionelle Industrieroboter. Hinzu kommt ein breiteres Anwendungsspektrum in der Industrie, da sie sich leichter für verschiedene Tätigkeiten einsetzen, schneller konzipieren und implementieren lassen als herkömmliche Roboter. Zu den zentralen Einsatzfeldern gehören Materialhandling, Montage und Demontage, Schweißen und Löten, Dosieren, Verarbeitung und andere. Die Gesamtinvestitionskosten entsprechen zumeist ungefähr dem durchschnittlichen Jahresgehalt eines Produktionsmitarbeiters, d. h., basierend auf dieser Rechnung kann sich die Investition bereits nach einem Jahr oder schneller amortisieren. Insbesondere Kleinstunternehmen, kleine Unternehmen und mittlere Unternehmen schrecken oft noch vor einer Cobot-Anschaffung zurück, da sie sich Gedanken über Budget, Cashflow, Capex oder langwierige Projektfreigaben machen. Leasing kann hier eine gute Alternative sein, da Cashflow oder jahreszeitlich bedingte Schwankungen nicht in Betracht fallen. Leasing bietet ein Plus an Flexibilität, sodass auch kleinere Unternehmen von den Vorteilen der Automatisierung durch Cobots profitieren können. Leasing fällt zudem unter die Operating Expenses, d. h., der Cobot wird monatlich abbezahlt und Investitionen lassen sich so besser überschauen und planen. Beinhaltet der Leasing-Vertrag auch Wartung und Service, lässt sich die Cobot-Flotte einfacher und übersichtlicher auf dem neuesten Stand und am Laufen halten, ohne dass zusätzliche Kosten eingeplant werden müssen. Zudem steht der Cobot jederzeit zur Verfügung, denn Ausfallzeiten entfallen. Zu achten ist bei Leasing-Angeboten auf individuell anpassbare Finanzierungsoptionen, da kein Unternehmen wie das andere ist. Optimal ist zudem, wenn sich die Raten anpassen lassen, um eventuelle Cashflow-Engpässe abzufedern. Zudem sollte es die Option geben, mit einem Finanzdienstleister oder auch der Hausbank zusammenzuarbeiten, um abermals flexibler zu sein.

Die Bezeichnung Cobot setzt sich aus den englischen Begriffen „Collaborative“ und „Robot“ zusammen, wobei Cobots dafür ausgelegt sind, mit Menschen zusammenarbeiten und erfordern daher für den gemeinsamen Arbeitsbereich keine trennende Schutzeinrichtung. Teilen sich Mensch und Roboter einen Arbeitsraum ohne Schutzeinrichtung, dann wird das auch als Mensch-Roboter-Kollaboration bezeichnet. Schon seit mehr als zehn Jahren gibt es einen wahren Hype um Cobots, mit entsprechend wachsender Anzahl an Anbietern im Markt. Ihre Beliebtheit und damit ihren Erfolg verdanken Cobots vor allem einer Eigenschaft: Sie ermöglichen insbesondere Klein- und Mittelbetrieben einen schnellen Einstieg die Automatisierung bei vergleichsweise niedrigen Investitionskosten. Die ersten Cobots wurden im Jahr 1996 von den beiden US-amerikanischen Professoren James Edward Colgate und Michael A. Peshkin von der Northwestern University im US-Staat Illinois entwickelt. Dies geschah im Rahmen eines von der General Motors Foundation finanzierten Forschungsprojekts, das sich primär zum Ziel gesetzt hatte, Roboter für die direkte Interaktion mit Arbeitern sicherer zu machen. Den ersten Cobot entwickelte in Deutschland 2004 der Augsburger Roboterhersteller Kuka gemeinsam mit dem deutschen Zentrum für Luft -und Raumfahrt. Und das dänische Start-up Universal Robots verhalf den Leichtbaurobotern im Jahr 2008 schließlich zum Durchbruch.


Dazu einige Unfallmeldungen aus den Medien:

Ein Industrie-Roboter in Südkorea hat einen Techniker zu Tode gequetscht. Der Roboter war dazu entworfen worden, Kisten mit Paprikaschoten zu greifen und sie auf eine Palette zu legen. Als der etwa 40 Jahre alte Mitarbeiter einer Robotik-Firma gerade dabei war, die Sensoren des Roboters zu kontrollieren, schnappte dieser sich den Techniker, stieß ihn mit dem Oberkörper gegen das Fließband und zerdrückte dabei Brust und Gesicht. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, erlag dort aber seinen schweren Verletzungen.
Im Volkswagenwerk Baunatal war ein 22-Jährige bei einer Produktionslinie der Elektromotorenfertigung mit dem Einrichten eines Roboters beschäftigt, als dieser ihn erfasste und gegen eine Metallplatte drückte. Der Mitarbeiter erlitt schwere Quetschungen im Brustbereich, wurde zwar wiederbelebt, starb aber später im Krankenhaus.


Literatur

Lange, P. (2023). Mit Cobots gegen den Fachkräftemangel.
WWW: https://www.computer-automation.de/feldebene/robotik/mit-cobots-gegen-den-fachkraeftemangel.202273.html (23-02-24)
https://oiger.de/2024/02/18/die-5-megatrends-der-robotik/190073 (24-02-19)


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