Sensible künstliche Haut erlaubt Robotern, ihren Körper und ihre Umgebung zu fühlen. Für den engen Kontakt mit Menschen ist das entscheidend. Ein Team der Technischen Universität München hat ein von biologischen Vorbildern inspiriertes System aus künstlicher Haut und Steuerungsalgorithmen entwickelt. Dadurch konnte erstmals ein menschengroßer autonomer Roboter großflächig mit künstlicher Haut versehen werden.
Forscher der Universität München haben dabei eine künstliche Haut aus Sensoren für Roboter entwickelt, sodass der Roboter speziell auf bestimmte Berührungen reagiert, was den Einsatz in der Pflege erleichtern sollte. Denn wie fest soll ein Roboter zudrücken bei einer Umarmung? Wie fest darf er anpacken, wenn einer bettlägrigen oder gestürzten Person aufgeholfen werden soll? Wenn Roboter immer öfter mit Menschen interagieren und zunehmend auch in der Pflege eingesetzt werden, müssen diese ein Gefühl für den Umgang mit der gebrechlichen Spezies Mensch erlangen. Forscher der Universität München entwickelten einen dem menschlichen Körper nachempfundenen Roboter, dessen Oberfläche mit mehr als 13.000 Sensoren bestückt ist, d. h., vom Scheitel bis zur Sohle kann er dadurch Temperatur, Beschleunigung, Anstand und Druck messen. Dadurch kann er entscheiden, welche Reize es zu beachten gilt, denn wenn man Socken oder Handschuhe anzieht, spürt man das im ersten Moment auf Zehen und Fingern, doch irgendwann ignoriert das Gehirn die schwachen Signale, damit es zu keiner Reizüberflutung kommt. H-1, so der Name des Roboters, reagiert ebenfalls nur auf akute Reize – weshalb es weniger Rechenpower benötigt. Allerdings sind die Sensoren für den Praxiseinsatz noch zu zerbrechlich.
Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000111628889/kuenstliche-haut-aus-sensoren-laesst-roboter-fuehlen (19-11-29)
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